Mundhöhle als Eintrittspforte für Giftstoffe besonders gefährdet
Die Mundhöhle gehört zu den besonders gefährdeten Körperstellen, da die Gift-stoffe des Tabaks unmittelbar auf das Gewebe in Mund und Rachen einwirken können. Deshalb haben Raucher gegenüber Nichtrauchern – abhängig von der täglichen Menge Zigaretten – ein bis zu 15-fach höheres Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken. Mehr als 70 Prozent der Patienten mit einer schweren Parodontitis sind daher Raucher. Der Grund: Der blaue Dunst verengt die Blutgefäße und verringert die Durchblutung von Mundschleimhaut und Zahnfleisch. Der Zahnhalteapparat wird somit anfälliger für eine Entzündung. Wird eine Entzündung nicht behandelt, schreitet sie in tieferes Gewebe voran und zerstört den Kieferknochen. Selbst völlig gesunde Zähne verlieren ihren Halt und drohen auszufallen. Das Tückische bei alldem: Das entzündete Zahnfleisch von Rauchern blutet seltener als das von Nichtrauchern. Da Bluten ein typisches Warnsignal für Parodontitis ist, bemerken Betroffene ihre Erkrankung zunächst selbst nicht.
Raucher haben darüber hinaus ein bis zu sechsfach höheres Risiko für Mundhöhlenkrebs. In Deutschland erkranken jährlich rund 10.000 Menschen neu an einem bösartigen Tumor in der Mundhöhle. Zudem verzögert der Tabakkonsum die Wundheilung nach Zahn- und Kieferoperationen. Bei Rauchern heilen folglich auch Implantate schlechter ein und es kommt häufiger zum Verlust von Implantaten. Ein verminderter Geruchs- und Geschmackssinn, unschöne Verfärbungen der Zähne, eine belegte Zunge sowie Mundgeruch sind weitere, wenngleich keine gesundheitsgefährdenden Folgen des Rauchens.