"Werden notwendige Behandlungen und selbst Kontroll- oder Vorsorgeuntersuchungen zu lange hinaus gezögert, kann das zu einem größerem Behandlungsbedarf führen", sagt der Präsident der LZK Rheinland-Pfalz, Dr. Wilfried Woop. Er habe Verständnis für die Ängste der Patienten, sich beim Zahnarzt mit dem Corona-Virus anzustecken. "Die Sorgen sind jedoch unbegründet. Die Hygiene- und Infektionsschutzstandards in Zahnarztpraxen sind sehr hoch – auch schon vor der Pandemie." Hygiene und Infektionsschutz sind Teil des Qualitätsmanagements in der Zahnarztpraxis und sie folgen den Arbeitsschutzbestimmungen, dem Hygieneplan der Bundeszahnärztekammer und den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.
Marcus Koller, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der KZV Rheinland-Pfalz, sieht die Praxen ebenfalls gut für die Patienten gerüstet. "Die Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Teams haben sich im Behandlungsalltag auf die besonderen Anforderungen der Corona-Pandemie eingestellt. Durch noch kürzere Wartezeiten und ausreichend Sicherheitsabstand im Wartezimmer erhöhen sie weiter den Schutz für ihre Patienten. Zudem sind Hand- und Flächendesinfektionsmittel und persönliche Schutzausrüstung wie Atemmasken und Schutzhandschuhe nach zwischenzeitlichen weltweiten Lieferengpässen wieder ausreichend verfügbar", so Koller. COVID-19-Patienten, nachweislich Infizierte ebenso wie Verdachtsfälle, würden, falls sie zahnärztlich behandelt werden müssen, ohnehin speziellen Schwerpunktpraxen zugewiesen.
Gesunde Zähne, gesunder Körper
"Die Gefahr, sich oder andere in der Zahnarztpraxis anzustecken ist äußerst gering – viel größer ist die Gefahr, notwendige Behandlungen zu verschleppen, die zu größeren Schäden und damit zu Folgeerkrankungen führen können", so LZK-Präsident Woop. Eine schwelende Entzündung wie eine Parodontitis könne zum Beispiel unbehandelt zu Herz-Kreislauf-, Nieren-, oder Lungenerkrankungen sowie Diabetes führen. "Die Immunabwehr ist gerade jetzt besonders wichtig. Eine gesunde Mundhöhle trägt dazu bei. Kümmern Sie sich um Ihre Mundgesundheit und schieben Sie keine notwendigen Zahnarztbesuche auf!" Auch Prophylaxe-Termine sind wichtig, damit der Zahnarzt Schäden rechtzeitig erkennen und behandeln kann.
Trotz der aktuellen Lockerungen der Corona-Einschränkungen sollten Patienten auch künftig umsichtig sein, raten die beiden Zahnärzte. "Tragen Sie mit Ihrem Verhalten weiterhin dazu bei, die Pandemie in Schach zu halten. Alle im Gesundheitswesen tätigen Menschen sind Ihnen dafür dankbar", so KZV-Vorstand Koller.
Schwerpunktpraxen für Corona-Notfallpatienten bleiben geöffnet
Die zahnärztliche Notfallversorgung von COVID-19-Patienten wird weiterhin von Schwerpunktpraxen übernommen. Nachweislich infizierte oder unter Verdacht stehende Patienten, die unter starken anhaltenden Zahnschmerzen, Blutungen sowie Schwellungen/Abszessen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich leiden, wenden sich bitte an die Hotline der KZV Rheinland-Pfalz, die die Behandlung in einer Schwerpunktpraxis veranlasst. Die Hotline ist erreichbar unter der Telefonnummer 06131 / 8927 311, montags bis freitags von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten (abends, an Wochenenden und Feiertagen) wenden sich diese Patienten bitte an den allgemeinen medizinischen Notfalldienst unter der Rufnummer 116 117.