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    Kariesprophylaxe: Der erste Milchzahn zählt - KZV Rheinland-Pfalz schließt mit Pilotprojekt Versorgungslücken

    Die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Rheinland-Pfalz zieht beim Pilotprojekt „Frühkindliche Karies vermeiden“ eine positive Bilanz. In den vergangenen 18 Monaten haben Kleinkinder zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt in Anspruch nehmen können. „Das Projekt zeigt, dass frühzeitige Vorsorge hilft, spätere Schäden zu vermeiden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KZV Rheinland-Pfalz, Dr. Peter Matovinovic. Er fordert, bestehende Versorgungslücken im gesetzlichen Leistungskatalog schnellstmöglich zu schließen. Die Akzeptanz von frühkindlichen Vorsorgeuntersuchungen will die KZV Rheinland-Pfalz nun auch wissenschaftlich belegen. Die Ergebnisse sollen der bundesweiten Diskussion wichtige neue Impulse geben.

    Seit Juli 2016 erprobt die KZV Rheinland-Pfalz in der Region Pirmasens-Zweibrücken zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen bei Kleinkindern. Ziel ist es, Karies an den Milchzähnen vorzubeugen. Insgesamt 884 Mal wurden Kinder im Alter von sechs bis 29 Monaten bislang im Pilotprojekt von Zahnärzten untersucht und behandelt. „Die Resonanz von Eltern, Kinderärzten und Zahnärzten zeigt, dass wir mit unserem zusätzlichen Vorsorgeangebot für Kleinkinder eine Versorgungslücke schließen“, so Matovinovic.

    Insgesamt stehen drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Kleinkinder im gelben Kinderuntersuchungsheft, das Eltern in der Südwestpfalz erhalten. Diese Untersuchungen sind gekoppelt an die kinderärztlichen Vorsorgetermine U5 bis U7 mit verbindlichem Verweis vom Kinderarzt an den Zahnarzt. Dadurch gelingt es den Zahnärzten, Kinder vom ersten Milchzahn an zu betreuen. Zahnärzte können Eltern so rechtzeitig über die Zahnpflege beim Kind aufklären und für die Ursachen der Milchzahnkaries sensibilisieren. Zudem können sie erste Schäden unkompliziert behandeln. Schmerzen, Zahnsanierungen häufig unter Narkose oder Karies an den bleibenden Zähnen lassen sich vermeiden.

    Derzeit nehmen 31 Zahnärzte und neun Kinderärzte am Projekt teil. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der zahnärztlichen Untersuchungen wurden von den Kinderärzten per Verweis initiiert. Beim Großteil der Untersuchungen stellten die Zahnärzte keine Zahnerkrankungen fest. In zehn Prozent der Fälle diagnostizierten und behandelnden sie beginnende Karies. Durch Fluoridierung der betroffenen Zähne lässt sich ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern.

    Pilotprojekt begleitet Verhandlungen auf Bundesebene
    Mit dem Projekt engagiert sich die KZV Rheinland-Pfalz nicht nur für die Zahngesundheit von Kleinkindern. Sie begleitet zudem die Einführung gesetzlicher Vorsorgeleistungen für Kinder ab dem sechsten Lebensmonat. Derzeit verhandeln die Zahnärzte und die gesetzlichen Krankenkassen Details für entsprechende Früherkennungsuntersuchungen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). „Für die Beratungen auf Bundesebene wollen wir wichtige Impulse geben“, sagt der KZV-Chef, der im G-BA mitberät. Ab Frühjahr 2018 sollen die am Projekt teilnehmenden Eltern sowie Kinder- und Zahnärzte befragt werden. „Über die reinen Zahlen hinaus möchten wir wissen, wie die Früherkennungs-untersuchungen inklusive der Verweise über das gelbe Heft wahr- und angenommen werden. Die daraus gewonnen Erkenntnisse sollen in die weiteren Beratungen einfließen“, erklärt Matovinovic. Die wissenschaftliche Befragung wird von der Abteilung für Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde der Universitätsmedizin Greifswald unter der Leitung von Prof. Dr. Christian H. Splieth durchgeführt und ausgewertet.

    Karies ist häufigste chronische Erkrankung bei Kleinkindern
    Die KZV Rheinland-Pfalz hat das Pilotprojekt gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Pirmasens-Zweibrücken sowie mit den Netzwerken „Bündnis Frühe Hilfen“ und „Pakt für Pirmasens“ aufgelegt. Unterstützt wird es zudem von den gesetzlichen Krankenkassen und der Landesregierung. Diese Initiative hat einen ernsten Hintergrund: Karies ist die häufigste chronische Erkrankung im Kleinkind- und Vorschulalter – oft mit gravierenden Folgen für die Allgemeingesundheit. Im Gegensatz zur Karies an bleibenden Zähnen – nahezu 90 Prozent der 12-Jährigen in Rheinland-Pfalz haben naturgesunde Zähne – zeigt sich hier kein Rückgang. Studien belegen, dass bis zu 15 Prozent der 2½-Jährigen an frühkindlicher Karies leiden. Zudem zeigt sich, dass bei der Hälfte der Erstklässler, die Karies haben, die Schäden in den ersten drei Lebensjahren entstanden sind. Eine Ursache hierfür liegt im System der gesetzlichen Präventionsleistungen. Bislang haben Kinder erst ab dem 30. Lebensmonat Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt. „Das ist zu spät. Wir brauchen altersgerechte Vorsorgeangebote“, sagt Matovinovic. „Nur wenn Eltern ihre Kinder früher als bisher untersuchen lassen, können wir die frühkindliche Karies spürbar reduzieren. Das machen wir in unserem Pilotprojekt möglich.“

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