"Wir teilen die Sicht der BARMER, die zahnmedizinische Prävention weiter zu stärken. ‚Weg von der Restauration, hin zur Prävention‘ – das ist seit Jahrzehnten die Maxime der Zahnärzteschaft. Dadurch hat sie entscheidend dazu beigetragen, die Mundgesundheit der Bevölkerung zu verbessern", sagt Marcus Koller, Vorsitzender des Vorstandes der KZV Rheinland-Pfalz. Den Weg der erfolgreichen Präventionsarbeit verfolge die Zahnärzteschaft konsequent und entwickle die Versorgung präventionsorientiert und unter Berücksichtigung des aktuellen Stands der Wissenschaft weiter. "Die Menschen sollen auch bei wachsender Lebenserwartung ihre natürlichen Zähne und damit ein hohes Maß an Lebensqualität behalten können. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist die neue Parodontitistherapie", so Koller.
Er kritisiert das aktuelle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung, das die Präventionsanstrengungen der Zahnärzteschaft konterkariere. Der Entwurf zum sogenannten GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sieht Minderausgaben für die zahnärztliche Versorgung von rund 460 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren vor. "Das Geld wird in der Versorgung der Patienten fehlen. Negative Folgen sind vor allem für neue und präventiv ausgerichtete Leistungen wie die Parodontitistherapie zu befürchten", sagt Koller. Die Behandlungsstrecke wurde erst 2021 in den Leistungskatalog der Krankenkassen eingeführt. Sie ist langfristig auf mindestens zwei Jahre angelegt. "Werden die geplanten Regelungen Realität, stehen hierfür nicht mehr genügend Finanzmittel zur Verfügung. Das würde das Aus der neuen und so wichtigen Therapiestrecke bedeuten", bekräftigt Koller. "Verlierer wären die Patienten."