Mundtrockenheit wird vor allem mit steigendem Alter ein Problem. Mit den Jahren lässt zum einen die Funktion der Speicheldrüsen nach. Zum anderen nehmen ältere Menschen häufig Medikamente etwa wegen Herz-Kreislaufproblemen oder Stoffwechselstörungen ein, die als Nebenwirkung die Speichelproduktion hemmen. Auch Medikamente gegen Allergien oder psychische Erkrankungen begünstigen einen trockenen Mund. Hinzu kommt, dass das Durstgefühl im Alter zurückgeht und Senioren daher häufig zu wenig trinken.
Ein trockener Mund erschwert nicht nur das Sprechen, Kauen und Schlucken. "Zu wenig Speichel kann Zähnen und Zahnfleisch schaden“, sagt Dr. Christine Ehrhardt, Zahnärztin und zugleich Vorsitzende des Vorstandes der KZV Rheinland-Pfalz. Speichel hat eine wichtige Reinigungs- und Schutzfunktion. "Speichel spült Speisereste und Bakterien weg. Zudem neutralisiert er aggressive Säuren nach dem Essen oder Trinken und gibt vor allem dem Zahnschmelz Mineralien zurück. Das macht die Zähne widerstandsfähiger", erklärt sie. Menschen, die zu wenig Speichel bilden, leiden deshalb vermehrt unter Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Karies.
Ältere Menschen sollten daher nicht nur auf eine gründliche Zahnpflege und regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Zahnarztpraxis achten, sondern auch für eine ausreichende Speichelproduktion sorgen. "Senioren sollten bewusst und regelmäßig trinken, bevorzugt Wasser und ungesüßte Tees. Das Lutschen zuckerfreier Bonbons hilft ebenfalls, den Mund feucht zu halten", rät Ehrhardt. Zudem können sie über die Ernährung einiges erreichen. "Kräftiges Kauen und Beißen regen den Speichelfluss an. Bissfeste Lebensmittel wie Vollkornbrot oder Nüsse und knackige Rohkost wie Karotten sollten deswegen auf dem Speiseplan stehen. Gegen einen trockenen Mund helfen auch Obst und Gemüse mit einem hohem Wassergehalt."